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Mit der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz

Treffen und Hl. Messe in der Mozes und Aaronkirchie (Sant' Egidio)

Artikel Overig - gepubliceerd: woensdag, 10 april 2024 - 3010 woorden

Am Mittwoch, den 10. April, waren Mitglie­der der Pas­to­ralkom­mission der Deutschen Bischofskonferenz in unserer Diözese zu Gast. Sie besuchten Sant’ Egidio, wo ihnen der Geist und die Arbeit dieser Gemeinschaft erläutert wur­den und ich eine Einführung in die Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten gab. Schließlich feierten wir gemeinsam die Eucha­ris­tie.

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Drei P's

Diakon Colm Dekker gab eine inte­res­sante Erklärung von Sant’ Egidio in Am­ster­dam und weltweit, wobei er sich auf die drei P's konzentrierte: Gebet, Arme und Frie­den, Gebet, Gemeinschaft mit den Armen und Einsatz für den Frie­den; dies sind zentrale Merkmale der Gemeinschaft Sant’ Egidio. "Kommt auch Gott zur Sprache?", war die Frage eines Teilnehmers. Es gibt das Gebet und den Geist, aus dem die Gemeinschaft lebt, vieles ist auch implizit. Aber gerade das kann ein Zugang zu Gott und zum Glauben in unserer Zeit sein.

Der synodale Weg

Die Einführung, die ich gegeben habe, kann hier unten nachgelesen wer­den. Nach der Einführung gab es Gelegenheit zu einem Austausch, bei dem die deutschen Bischöfe und andere Mitglie­der der Kommission natürlich die Entwicklungen in der nie­derländischen Kirche mit dem Pas­to­ralkonzil mit den Entwicklungen um den Synodale Weg, an dem die Kirche in Deutschland arbeitet, verglichen.

Teilnehmer bzw. Mitglie­der der Pas­to­ralkom­mission

Dr. Jan Loffeld ist Pries­ter und Professor an der TST in die Niederlande. Er ist beraten­der Mitg­lied de Pas­to­ralkom­mission und war mitverantwortlich für die Or­ga­ni­sa­tion.

Bischöfe: Dr. Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz, Vorsitzen­der, Matthäus Karrer, Weih­bischof in Rotten­burg-Stuttgart, stellvertreten­der Vorsitzen­der, Dr. Helmut Dieser, Bischof von Aachen, Wolfgang Ipolt, Bischof von Görlitz, Wolfgang Bischof, Weih­bischof in München und Frei­sing, Dr. Reinhard Hauke, Weih­bischof in Erfurt, Josef Holtkotte, Weih­bischof in Paderborn, Rolf Lohmann, Weih­bischof in Münster, Ludger Schepers, Weih­bischof in Essen, Rolf Steinhäuser, Weih­bischof in Köln, Dr. Dr. Christian Würtz, Weih­bischof in Frei­burg.

Beraterinnen und Berater: Domkapitular Msgr. Dr. Michael Bredeck, Paderborn; Gabriele Denner, Rotten­burg am Neckar; Msgr. Klaus Franzl, München; Sr. Dr. Katharina Ganz OSF, Zell am Main, Felix Goldin­ger, Speyer, Pfarrer Bernd Hante, Warendorf, Ruth Huber, München, Prof.in Dr. Ute Leimgruber, Regens­burg, Prof. Dr. Jan Loffeld, Utrecht (Niederlande), Direktorin Mechthild Schabo, Trier, Prof. Dr. Matthias Sellmann, Bochum, Propst Dr. Bernhard Stecker, Bremen,

Unterkom­mission Frauen in Kirche und Gesellschaft ist eine Unterkom­mission der Pas­to­ralkom­mission: Dr. Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz, Vorsitzen­der, Wolfgang Bischof, Weih­bischof in München und Frei­sing, Ludger Schepers, Weih­bischof in Essen.

Beraterinnen und Berater: Dr. Katrin Brockmöller, Stuttgart, Petra Dierkes, Köln, Astrid Franssen, Bamberg, Msgr. Robert Kleine, Köln, Dr. Martina Kreidler-Kos, Osnabrück, Prof. Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof, Düsseldorf, Stefanie Matulla, Dortmund, Nadine Mersch.

*****

Zuerst fin­den Sie eine Einführung die ich gehalten habe während unsere Begegnung und danach die Homilie der Hl. Messe.

Die entwicklung der Katholischen Kirche in den Niederlan­den seit dem Zweiten Weltkrieg

EINFÜHRUNG

Um das Jahr 1580 war der katholische Glaube in den nördlichen Niederlan­den eine "illegale Religion" (cultus illicitus, religio illicita); der letzte verbliebene Bischof der Kirchenprovinz Utrecht starb in diesem Jahr. Im Jahr 1592 wurde der größte Teil der heu­tigen Niederlande zu einem Missionsgebiet mit einem Apos­to­lischen Vikar. Im Laufe der Zeit erhielten die Katholiken zwar eine gewisse Freiheit, ihren Glauben in versteckten Kirchen ("hid­den churches") zu praktizieren, aber erst 1795 wurde die Religionsfreiheit eingeführt, die es den Katholiken ermöglichte, am öffentlichen und poli­tischen Leben teilzunehmen. Im Königreich der Niederlande, das 1813 entstand, blieb jedoch eine gewisse Einmischung der Regierung in das kirchliche Leben bestehen, und es kam zu Einschränkungen für die katholische Kirche. Es begann ein Kampf um die Emanzipation der katholischen Basis. Ein Schlüssel­mo­ment war die Wieder­her­stellung der Hierarchie im Jahr 1853 mit der Einrichtung von fünf Diözesen (Utrecht, Haar­lem, Breda, Den Bosch, Roermond). Weitere wich­tige Zeichen der Emanzipation waren die Gründung katholischer Zeitungen, der Bau zahlreicher katholischer Kirchen, die Gründung zahlreicher religiöser Kongregationen, die Errichtung eines großen Netzes katholischer Schulen und Universitäten, Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen, katholischer Gewerkschaften, katholischer Jugend- und Sportvereine und einer katholischen poli­tischen Partei.

Zu Beginn des 20. Jahrhun­derts folgte die finanzielle Angleichung der konfessionellen Schulen und Gesundheitseinrichtungen an die "öffentlichen" Schulen und Einrichtungen.

1956 wur­den zwei neue Diözesen gegründet (Gro­nin­gen und Rotter­dam), wodurch sich die Gesamtzahl der Diözesen auf sieben erhöhte.

Noch 1960 errang die katholische Partei ein Drit­tel aller Sitze im Parla­ment (zweite Kammer). Die Zahl der Ordensleute war auf 45.431 gestiegen (1813: 400), von denen 9.000 in der Mission tätig waren! 1965 machten die Katholiken 40,5 % der Gesamtbevölkerung aus (2018: 21,5 %), und 64,4 % der Katholiken besuchten sonntags die Kirche (2017: 4 %).

DER WANDEL DES KIRCHLICHEN LEBENS IN DEN NIEDERLANDEN SEIT DEN 1960ER JAHREN

Was ist der Grund und Hintergrund für die großen Veränderungen seit 1960? Es gibt Entwicklungen, die in diesem Zeitraum in ganz Westeuropa stattgefun­den haben, wie etwa die fortschreitende Säkula­risierung.

In den Niederlan­den kam eine Reihe von Faktoren hinzu:

Allgemeine Faktoren

- Die Emanzipation des katholischen Teils der Bevölkerung war mehr oder weni­ger abgeschlossen. Von einer unterdrückten Minderheit waren sie zu einer sehr einflussreichen Bevölkerungsgruppe gewor­den. Es gab kein gemeinsames Ziel mehr (Emanzipation der eigenen Gruppe).

- Unter den Laien wuchs das Unbehagen, weil sie die "Kontrolle" durch den Klerus als bevormun­dend zu empfin­den begannen, da der Klerus in allen katholischen gesellschaftlichen Or­ga­ni­sa­tionen mit einer wich­tigen oder sogar entscheiden­den Stimme vertreten war.

- Im Zweiten Weltkrieg waren die konfessionellen Or­ga­ni­sa­tionen, insbeson­dere auch die katholischen, weggefallen, und nach dem Krieg gab es vor allem unter den Intellektuellen einen gewissen Widerstand gegen die Neugestaltung dieser Or­ga­ni­sa­tionen auf der Grundlage der Religion der Mitglie­der.

- Im Allgemeinen herrschte eine starke Gruppeneinheit, wobei der Schwerpunkt auf der Struktur lag, in der die katholische Identität gelebt wurde (P. Johannes Paul II. bemerkte das während sein Besuch an die Niederlande in die vierzi­ger Jahren ), wobei die religiöse Ausbildung durch katholische Schulen erfolgte. Der Niedergang dieser katholischen Struktur hatte erhebliche Auswirkungen auf die religiöse Erfahrung und Praxis, die stark zurückging.

- In den 1960er Jahren begann der Wohlstand erheblich zuzunehmen.

- Die Akzeptanz des Zweiten Vatika­nischen Konzils war einsei­tig. Während des Konzils war die Berichterstattung oft eher "poli­tisch" gefärbt, es ging um progressiv versus konservativ. Nach dem Konzil war man der Meinung, dass dieses Konzil nur ein Anfang gewesen sei und man nun weitermachen müsse: Es zählte vor allem die Bewegung der Erneuerung.

- Die Bischöfe sahen sich dem Druck intellektueller Laien und eini­ger Pries­ter ausgesetzt, die eine "Demokratisierung" innerhalb der Kirche wünschten, und die Bischöfe waren nicht resis­tent.

Katholisches Bildungswesen

- Bei der Or­ga­ni­sa­tion des katholischen Bildungswesens wurde den Laien seit den 1950er Jahren eine immer wichti­gere Rolle ein­geräumt. Im Jahr 1966 beschlossen die Bischöfe, die Aufsicht über das katholische Bildungswesen (einschließlich der kano­nischen Aufgaben) vollständig aufzugeben und einem Verein zu übertragen, der nicht direkt den Bischöfen unterstellt war. Dies änderte sich erst wie­der schrittweise zwischen 2012 und 2020.

- 1964 beschlossen die nie­derländischen Bischöfe, den obligatorischen Schulkate­chis­mus abzuschaffen, ohne ihn durch andere Katechese-metho­den zu ersetzen.

- Das halboffizielle "Höhere Kateche­tische Institut" in Nimwegen bereitete kateche­tische Projekte für Schulen vor, deren Inhalt unter Katholiken viele Fragen aufwarf. Das Institut wurde 1990 auf Drängen des Heiligen Stuhls aufgelöst.

- 1967 beschlossen die Bischöfe, alle Pfarreien und Ordensinstitute aufzufor­dern, ihre katholischen Schulen in unabhängige Stiftungen und Vereine zu überführen (unter Beibehaltung des Namens "katholische Schule").

- Ein großer Teil der Schulen ist nach wie vor katholisch (30 % im Jahr 2017), aber die Verbindung zur Kirche ist begrenzt.

Die kateche­tische und theo­lo­gische Ausbildung von Erwachsenen

- 1966 wurde im Auftrag der nie­derländischen Bischöfe der "Neue Kate­chis­mus" veröffentlicht. Der Papst ernannte eine Kardinalskom­mission, die feststellte, dass das Buch viele gute Elemente enthielt, aber in einigen Punkten von der Lehre abwich und geändert wer­den musste. Die Bischöfe beschlossen, dies nicht zu tun, son­dern veröffentlichten die Änderungen 1969 in einer separaten Ausgabe in einem anderen Format.

- 1966 wurde in Noordwijkerhout das Pas­to­ralkonzil eröffnet, der bis 1970 regelmäßig zusam­mentrat und größtenteils aus Laien bestand. Nach und nach nahm das Pas­to­ralkonzil immer radikalere Positionen ein und beschloss unter anderem die Abschaffung des Zölibats und eine Änderung der Sexuallehre.

Pfarreien, Pries­ter und Pries­terausbildung

- 1967 wur­den die Pries­terseminare aufgelöst und die theo­lo­gischen Studien in einigen wenigen theo­lo­gischen In­sti­tu­ten (Fakultäten/Kollegien) konzentriert. Die Se­mi­na­risten durften in verschie­denen Stu­den­tenwohnheimen leben, jedoch ohne die übliche Pries­terausbildung. Verheiratete Pries­ter unterrichteten an den In­sti­tu­ten, und es kamen Fragen über die gelehrte Inhalt der Theo­lo­gie auf.

- In den Jahren 1961-1966 traten durchschnittlich 72 Pries­ter pro Jahr zurück, meist um zu heiraten; 1970 waren es 430! Unter anderem aufgrund der Beschlüsse des Pas­to­ralkonzils und der Äußerungen eini­ger Bischöfe kam die Meinung auf, dass der Zölibat bald abgeschafft wer­den würde. In der Zwischenzeit hatten die Bischöfe damit be­gon­nen, verheiratete Pries­ter als pas­to­rale Mitarbeiter in der Seelsorge einzusetzen.

- In den Pfarreien wurde eine demokratisierte Struktur eingeführt, bestehend aus einer Pfarrversammlung - mit parla­menta­rischen Befugnissen - und einem Pfarrgem­ein­derat.

Kirchliche Gerichte

- Die kirchlichen Gerichte folgten nicht mehr der katholischen Lehre zur Ehe, akzep­tierten keine Rechtsprechung und hielten sich nicht an das kano­nische Verfahren (vgl. Intervention der Apos­to­lischen Signatura 30.12.1971).

Pola­risierung

- Die daraus resul­tierende Situation rief bei einem Teil der Gläubigen Widerstand hervor und führte zu Spaltungen innerhalb der katholischen Gemeinschaft.

- Papst Paul VI. ernannte einige Bischöfe, die die Einheit mit der Weltkirche in Lehre und Disziplin wie­der­her­stellen wollten.

Papst Johannes Paul II. beschloss, im Januar 1980 eine Sonder­synode der nie­derländischen Bischöfe im Vatikan einzuberufen, um diese Probleme zu disku­tieren. Die Bischöfe unterzeichneten die Beschlüsse dieser Synode und sprachen sich für eine gemeinsame Vision aus, die mehr mit der Weltkirche übereinstimmte.

DIE ZUKUNFT DER KIRCHE IN DEN NIEDERLANDEN

Die katholische Kirche und ihre Amtsträger wer­den in den Niederlan­den nicht aus allgemeinen Mitteln bezahlt, abgesehen von einer teilweisen Entschädigung für die Restaurierung von monu­mentalen Kirchen. Die Kirche lebt von den Beiträgen der Gläubigen. Die Zahl der Katholiken geht weiter zurück, ebenso wie die Zahl der Kirchenbesucher. Die Gläubigen, die zur Kirche gehen, sind meist ältere Menschen. Infolgedessen ist es unvermeidlich, dass die katholische Kirche nicht in der Lage sein wird, viele Kirchen zu erhalten. Jüngere Katholiken sind vor allem in Mi­gran­tengemeinschaften und neuen Bewegungen und Gemeinschaften zu fin­den. Aber auch in die größere Stadtpfarreien ist neues Leben: Dieses Jahr wur­den etwas 100 Neu-katholiken in die Kirche aufgenommen.

Die Gesellschaft als Ganzes befindet sich nach wie vor in einem Säkula­risierungsprozess: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung erklärt inzwischen, nicht religiös zu sein, und Nicht-Gläubige zu sein ist eher "die Norm" als religiös zu sein.

Dies bedeutet, dass sich die katholische Kirche stärker auf die katholischen Mi­gran­tengemeinschaften konzentrieren muss und dass ein erneutes Engage­ment für die Neue­vangelisierung erfor­derlich ist. Die katholische Kirche wird Wege fin­den müssen, um Nichtkatholiken und Nichtgläubigen den Glauben zu verkünden. Eine Erneuerung der Pfarreien wird angestrebt durch misssionäre Projekte, wie „De Missio­naire Pa­ro­chie“. Für Nichtkatholiken und Nichtglaübigen wird sich die Rele­vanz des katholischen Glaubens durch das Engage­ment für Caritas und Kultur zeigen. Generell ist es für die Kirche wich­tig, sich der Gesellschaft gegenüber zu öffnen und nicht den Eindruck einer "geschlossenen Festung" zu erwecken, die den Zugang für Nicht-Gläubige erschwert. Darüber hinaus und in diesem Zusammenhang sollte ein Augenmerk auf die (weitere) kateche­tische Ausbildung gelegt wer­den, da die meisten Gläubigen wenig Wissen über ihren Glauben haben.

Homilie

NICHT UNSERE KIRCHE

MITTWOCH DER ZWEITEN OSTERWOCHTE

Studienreise der Pas­to­ralkom­mission der Deutschen Bischofkonferenz in die Niederlande vom 08. bis 12. April 2024

Ich freue mich, Sie, Herr Bischof, und Sie alle hier begrüßen zu dürfen in die Stadt Am­ster­dam und unsere Diözese Haar­lem-Am­ster­dam !

Sex und Drogen

Am­ster­dam ist weltweit als die Stadt des Sex und der Drogen bekannt, aber das ist nicht alles. Es ist eine sehr inter­na­tio­nale Stadt, in der es zum Glück auch viele wun­der­ba­re Initiativen zur Neu-Evangelisierung und Nächstenliebe gibt. Zu Ostern traten in unserer Diözese etwa 100 hauptsächlich junge Menschen durch Taufe und/oder Firmung in die katholische Kirche ein, obwohl es auch wahr ist, dass die Niederlande, und sicherlich der Westen dieses Landes, an der Spitze der Säkula­risierung und Verweltlichung stehen. Aber auch in Deutschland ist die Säkula­risierung und Verweltlichung inzwischen angekommen! Wir haben die Möglichkeit, dies gemeinsam weiter zu disku­tieren.

Worauf es wirklich ankommt

Der Sex für Geld und die käuflichen Drogen überall, aber auch die Obdachlosen und Flüchtlinge und die Einsamkeit vieler Menschen, gerade in dieser Stadt und die vielen anderen menschlichen Probleme, zeigen gleichzei­tig etwas von dem, worauf es wirklich ankommt und wie notwen­dig die christliche Perspektive in unserer westlichen Gesellschaft ist.
Man kann Sex ohne Liebe haben und Leere und Einsamkeit erleben. Man kann Liebe ohne Sex haben und sich erfüllt und glücklich fühlen, denn Liebe bedeutet etwas ganz anderes, wie Paulus so deutlich betont in den ersten Korinthen­brief.

Selbsthingabe

Liebe hat mehr mit Geben zu tun, mehr mit Aufopferung als mit Vergnügen; Liebe ist Selbsthingabe; wir erfahren Liebe durch das, was jemand für uns aufgibt, ohne Egoismus und ohne es verdienen zu müssen. Es ist diese selbstlose Liebe, die unser Leben und unsere Gesellschaft schön und wert­voll macht.

Wer uns die Liebe lehrt

Wir lernen diese Liebe von Gott selbst; das heu­tige Evangelium handelt davon: "So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen ein­ge­bo­renen Sohn hingab" (Evangelium).
Das ist die Essenz dessen, woran wir uns an Ostern erinnern, wenn wir das neue Leben des auferstan­denen Herrn feiern: Gott liebt uns, Er hat unser Leben aus Liebe geteilt und ein Kreuz für uns getragen, sich selbst für uns hingegeben und uns eingela­den, ihm zu folgen. Sein Tod und seine Auferstehung sind die Folge seines Opfers der Liebe. Die Botschaft an uns alle lautet: Wer sich hingibt, wird leben!

Lieben wie Gott liebt

Ich könnte mit Freude viele Geschichten von Menschen erzählen, die Jesus durch ihre guten Taten und Hingabe gefolgt sind. Wir sind eingela­den, dasselbe zu tun, und wir tun es, indem wir liebe­volle Opfer bringen, indem wir vorzugsweise etwas für jeman­den geben der uns nichts zurückzahlen kann, indem wir unser Leben mit guten Taten und selbstloser Liebe schmücken.

Unser Bedarf an Bermher­zigkeit

"So sehr hat Gott die Welt geliebt".
Wer an Gottes liebende Barmher­zigkeit glaubt, wird Gott nicht in seiner strafen­den Gerech­tigkeit begegnen. Glauben an Gottes Barmher­zigkeit für alle, ohne Ausnahme, bedeutet: die eigenen Fehler zu sehen. Ohne Sünden - ohne Fehler - gäbe es keinen Bedarf an Barmher­zigkeit. Wenn man keine Sünden hat, hat man nur Rechte: Man hat schliesslich nichts falsch gemacht. Aber die Tatsache, dass man wirklich versucht, in ganz kon­kre­ten Dingen demütig zu sein gegenüber Gott und gegenüber dem Nächsten, das ist wirklich großartig.
Wir sind immer leicht versucht, andere zu beschul­digen und die Sünden der anderen zu sehen. Wenn wir in der Beichte die Sünden der anderen bekennen könnten, wäre es für die meisten Menschen viel einfacher. Aber: Diejenigen, die sich beugen können, sind wirklich groß. Un sogar: das Eingeständnis unserer eigenen Fehler ist nichts, worüber wir traurig sein sollten; es hilft uns zu erkennen, dass wir aus Gottes liebe­voller Barmher­zigkeit leben.
Man rettet sich nicht selbst; wir wollen oft autonom sein, aber die Wahrheit ist, dass wir abhängig sind; wir sind hier nur eine gewisse Zeit, um Beziehungen zu haben und Dinge zu besitzen, aber das ist kein Ziel, es geht vorüber.
"Seiner Gnade verdankt ihr euer Heil", schreibt Paulus. Das heu­tige Tagese­vangelium drückt es so aus: Wenn ihr zum Licht geht, sind alle eure Taten in Gott getan. Dann bekommen sie ewigen Wert.

Nicht unsere Kirche...

All das bewusst zu sein, wird uns helfen, in einer säkula­risierten Zeit, in der viele kirchliche Initiative ohne Erfolg geblieben oder missglückt zu sein scheinen, in der wir manchmal gegen die Entmu­tigung ankämpfen müssen, in diese Zeit ist mehr als je die glaübige Zuversicht notwen­dig um standhaft zu bleiben: Es ist nicht unsere Kirche, nicht unsere Botschaft, wir sind es nicht die es schaffen wer­den...

Letztlich sollte uns das nur ermu­tigen unseren wenigen Jahren auf Erden den Glanz der Liebe zu geben. Das wird uns durch ein schönes Engage­ment für das Evangelium gelingen, aber nicht so sehr als etwas, das von uns kommt, son­dern vielmehr als Abglanz der Liebe Jesu. Letztendlich ist alles Gnade.


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